Internationale  Grubenwehren

 

Das wohl erste freitragbare Atemgerät Österreichs wurde von dem Wiener Hofmechaniker J.Mälzel geschaffen. Leider ist weder das Gerät erhalten noch ist das Prinzip der Bauart bekannt.

1833 entwickelte und baute der Österreicher K.K. Geniekorps ein Druckgasvorrats-Schutzgerät. Eine Eisenblechflasche war der Druckgasbehälter für atmosphärische Luft. Verwendet wurde eine Ledermaske mit vorgebautem Luftbeutel. Gebrauchszeit ca. 15 Minuten.

 

Ingenieur Marotti baute im Auftrag des Generalgeniedirktor Erzherzog Johann im Jahr 1833 einen Minenrettungsapparat, das 1835 verbessert und 1863 bis 1883 bei der Genietruppe verwendet wurde. Dieses war das erste bergmännisches Gastauchgerät in Österreich.

Behältergerät von Martony ca. 1850.  Ausgerüstet mit einer Luftdruckflasche aus Schmiedeeisen. Dem Geräteträger wurde ein Maskengewand übergezogen das über Hüfthöhe zusammengeschnürt wurde. Geatmet wurde mit einem Atemmundstück. 

Um 1850 baute der französische Mineningenieur A. Boisse einen Kompressions-Zylinder aus Kupfer der einen Druck von 16 at. aufnahm.

Der Franzose Pierre-Charles- Matthieu baute einen zylindrischen Behälter aus Eisenblech der einen Anfangsfülldruck von 30 at. aufnahm. Um 1860

1861 baute der österreichische Mechaniker C.E.Kraft einen Kompressionsluft-Atmer für eine Gebrauchszeit von 15 Minuten.


1872 stellten die Franzosen Rouquayrol und Denayrouze Hochdruckapparate her. Sie bestanden aus 6 Stahlflaschen, gefüllt mit atmosphärischer Luft, einem Luftschlauch mit Luftregulator und einem Mundatemschlauch mit Ausatemlippenventil. Gebrauchsdauer ca. 3 Stunden. Der Hochdruck in den Stahlflaschen wurde durch ein lungengesteuertes Druckminderventil gesteuert.


1876 brachten Rouquayrol und Denayrouze einen tragbaren Hochdruck-Atmungsapparat auf den Markt, der mit einem Druckminderventil und mit lungenautomatischer Luftsteuerung arbeitete.

1876 entwickelte der Franzose Fayol einen Fächeratemsack. Die Luft wurde durch eine Ein- und Ausatemventil gesteuert. Es konnte als freitragbares Behältergerät aber auch als Frischluftschlauchgerät benutzt werden.

1876 konstruiertes Rettungsgerät vom Franzosen A. Galibert. Der Druckgasbehälter war aus luftdichter Leinwand hergestellt und hatte ein Fassungsvermögen von 200 Liter atmosphärischer Luft. Es war eine verbesserte Ausführung des in den Jahren 1864/65 von Galibert konstruiertes Gerät mit einem aus Ziegenleder bestehenden Luftbehälter.

1881 erfand der englische Ingenieur Fleuß einen Sauerstoff-Atmungsapparat, der in etwas abgeänderter Form in Verbindung mit einem Taucheranzug  benutzt wurde.

 

Rettungsapparat " Pneumatogen " Österreich 1904
Diese Rettungsapparate des Wiener Chemikers Prof. Dr. Bamberger und Prof. Dr. Böck beruhten auf der Umsetzung von Natrium-Kalium-Superoxyd das bei Berührung mit Wasserdampf Sauerstoff frei gibt während das dabei gebildete Ätznatron und Kali die Kohlensäure der Ausatemluft bindet. Dieser Gedanke wurde von Draeger in Lübeck aufgegriffen, der bis 1928 Draegerogen-Geräte baute. Die Unsicherheit der chemischen Umsetzung hat zur Einstellung der Erzeugung derartiger Geräte geführt.

 

In Österreich entwickelte 1904 der Wiener Chemiker Prof. Dr. Bamberger und Prof. Dr. Böck ein Pneumatogen. Es beruhte auf der doppelten Umsetzung von Natrium-Kalium-Superoxyd, das bei Berührung mit Wasserdampf, Sauerstoff freigibt während das dabei gebildete Ätznatron und Kali die Kohlensäure der Ausatemluft bindet.

 

Rettungsapparat " Aerolith " Gebaut vom Ingenieur Otto Sueß  Österreich 1906
Dieses Gerät verwendete als Atemnahrung flüssigen Sauerstoff. Das Gerät war so gebaut, dass mit Steigerung der Atmung bei schwerer Arbeit die Verdunstung der flüssigen Luft stieg und ohne Schwierigkeiten das Kohlendioxyd der ausgeatmeten Luft durch ein Rückschlagventil abgeführt werden konnte. Das Gerät arbeitet, besonders nach seiner weitern Gestaltung 1916 betriebssicher, war einfach, sein Gewicht nicht hoch, aber es konnte sich nicht durchsetzen weil die flüssige Luft nicht beständig ist und jede Schachtanlage ihre eigene Luftverflüssigungsanlage haben müsste. Sieger wurden die Rettungsgeräte mit verdichtetem Sauerstoff und Wiederbenutzung der Ausatemluft.

 

Im Jahr 1906 erfand der Ostrauer Ingenieur Otto Süeß einen neuartigen Apparat, den Aerolith. Dieser verwendete als Atemnahrung flüssige Luft. Sie verdampft so das überflüssige Luft die Kohlensäure der Ausatemluft durch ein Rückschlagventil ausgespült wurde. Eine Regeneration war nicht notwendig.

 

                                                                  England

       Im Jahr 1907 stellte Henry Albert Fleuß sein     Gasschutzgerät mit Lungenantrieb Fleuß-Davis-Modell 1907 (Proto ) vor.


                                                                                        Englischer Weg-Apparat

 

Bis zum Jahr 1903 wurde das Grubenrettungswesen in England vorwiegend von der St. Johns Ambulanz Brigade die in Samariterwesen ausgebildet wurde, ausgeübt.  Windsor 22. Juni. 1912 Grubenrettungs-Mannschaft vor der Besichtigung durch den König.

 

Englische Grubenwehr mit Dräger-Modell 1904/09 begeben sich zur Seilfahrt, Grubenunglück Senghenydd     1913

 


                          Englischer Weg-Apparat.  1907. Die Sauerstoffspeisung geschieht durch Saugwirkung

 

 

 

In England waren im Jahr 1922 folgende Rettungsgeräte zugelassen.

 

Proto, der Firma Siebe, Gorman & Co, London

Meco-Briggs, der firma Mining Engineering Comp, Sheffield

Aerophor, der Firma Liquid Air and Plant Comp, London

Rotherham, Gerät für flüssige Luft, Konstruktion der Rotherham Rescue Station

Paul, Gerät der American Atmos Corporation, Pittsburgh

Gibbs, Gerät der Mining Safety Apliance Comp, Pittsburgh

 

 

                                           Grubenrettungswesen der UDSSR

Das russische Grubenrettungswesen ist in seinen Anfängen älter als das Englische und Nordamerikanische. Die ersten obligatorischen Vorschriften für den Gebrauch von Gasschutzgeräten stammen aus dem Jahre 1904.Die bergpolizeiliche Verordnung vom 10. Juli. 1907 bestimmt, dass in jeder Grube eine Rettungstruppe bereit sein muss, die für das Eindringen in nicht atembare Gase ausgebildet ist. Gehörte die Grube zu einer Zentralrettungsstation, so mussten für je 4 Mitglieder der Rettungstruppe 1 Gasschutzgerät, mindestens 3 Gasschutzgeräte zur Verfügung stehen. Selbständige Grubenrettungsstationen hatten eine Truppe von mindestens 6 Mann zu unterhalten.

 

            Rettungsstation Grube Kalata-Ural   1923

    Rettunsarbeit in Sibirien mittels Pullmotor  1922.


 Rettungsstation Gorlowka mit Dräger-Bergbaugeräten

             Gerätelager der Rettungsstation Tschalajnor


      Russische Autodraisine für Grubenrettung  1923


 

 

                                                          Grubenwehr Belgien

 

Die Gründung der ersten belgischen Grubenrettungsstelle wurde 1905 beschlossen. 1907 wurde diese in Frameries erbaut und in Betrieb genommen. 1926 beschloss man die Errichtung von 3 Zentralen-Grubenrettungsstellen in Angriff zu nehmen. Das waren Borinage in Frameries, Centre in Ressaix und die Zentrale des Beckens von Charleroi und der unteren Sambre in Marcinelle.

Im Jahr 1926 bis 1936 hatte man im südbelgischen Steinkohlenbezirk Hainaut 92 Gasausbrüche, davon 18 mit insgesamt 34 Toten.

 

          Alfred Meurant, Leiter der Hauptstelle in Charleroi und Mitbegründer der Hauptrettungsstelle  Marcinelle

    Rettungslager der Grubenrettungszentrale des Beckens Charleroi un der unteren Sambre in Marcinelle  1933

                                                        Rettungswagen der Grubenrettungszentale Marcinelle  1933   Dräger-Hefte

Rettungsleute der " Grube Fief de Lambrechies " in Belgien. Ausgerüstet mit Dräger-Bergbaugeräten Modell 1924

 

                              Rettungsmänner der bergmännischen Hauptrettungsstelle Marcinelli: September 1939

 

 

                                         Grubenrettungswesen Frankreich

 

                                                             Französischer- Selbstretter System Tissot   1919

                                                  Französisches Sauerstoffgerät "Tissot" 1914. Gewicht 15 kg

           Als weiterer Typ eines Mundatmungsgerätes fand bei den Franzosen ein Oxylitgerät Aufnahme

                              Sauveteurs Ste Fontaine

                          Bergwerk  La Clarence    1912

                             Atelier Sauveteurs Wendel

      3 Septembre 1912  Fosse 1  bis dite La Clarence


        Obseques apres la Catastrohe a St Fontaine du

                                            29. Mai 1959




 

 

 

                                                             Grubenwehr  USA

 

                                         Rettungsausrüstung USA 1913. Dräger-Rauchschutzapp. u. Pullmotor   Dräger-Hefte

 

Grubenunglücke in Nordamerika bis Juli 1928
Statistische Ermittlungen aus Nordamerika stellten fest, daß seit dem 1. Januar 1909,  33 Grubenwehrmänner in Gasschutzgeräten tödlich verunglückten. In demselben Zeitraum wurden fast 400 Bergleute durch Geräteträger gerettet. Es waren vom 1. Januar 1909 bis 1. Juli 1928 zu bekämpfen: 184 größere Schlagwetterkatastrophen und 10 große Brände in Steinkohlenbergwerken.

1913 verunglückten 2785 Bergleute

1914 verunglückten 2454 Bergleute

1915 verunglückten 2200 Bergleute

 

 

 

In den USA entstand vor  einigen Jahren eine Selbstretterorganisation auf der Basis eines Filteratemgerätes. Dieses Gerät trägt die Bezeichnung " MSA ", Es ist ein Mundfiltergerät und bestimmt für einen 30 Minuten Gebrauch. Der Selbstretter wurde im März 1924 zugelassen. Der Bergmann trägt dieses Gerät am Gürtel mittels einer Gürtelschlaufe oder in einer Tasche.

 

                                                                    Selbstretter MSA, Kohlenoxydfiltergerät  USA

 

                                         Grubenwehrmänner Grube Centralia in Illinois mit McCaa-Geräten   1949

 

 

 

                                          Japan

  Lehr und Gasschutzgeräteraum der Bergwerksschule

                              Chikuho in Japan   1940


 

 

                                                   Grubenwehr Niederlande

 

 

 

             Grubenwehr Staatsmine Wilhelmina   1909

                                  Dräger Modell 1904/09

             Grubenwehr Staatsmine Wilhelmina   1909

                                Dräger Modell  1904/09


Demonstration mit Dräger-Rettungsgeräten vor Prinzgemahl Heinrich der Niederlande auf der Staatsmijnen Emma in Heerten, Limburg 1920

 

                                                     Prinz Bernhard vor der Grubenwehr Staatsmine Emma,  1939

 

                                                       Grubenwehr Zeche Julia in Eygelshoven  Niederlande  1946

 

      Grubenrettungsstelle  Staatsmine Emma   1947

                                Dräger Modell 160

                  Grubenwehr Staatsmine Emma   1949

                                    Dräger Modell  160


                                                   Rettungstrupp der holländischen Staatsmijnen in Limburg 1949

 

                     Übungshaus Grubenwehr   1949

      Grubenwehrraum Staatsmine Emma   1952


Rettungsmannschaft der Holländischen Staatsmijnen Wilhelmina in Limburg mit Dräger Modell 160A         1949

 


      Sauerstoffumfüllpumpe Staatsmine Emma 1952

             Grubenwehrmann Staatsmine Hendrik   1956


 

 

 

                                         Grubenrettungswesen Jugoslawien

 

                                             Rettungsmannschaft Bare, Jugoslawien  1934   mit Dräger-Modell 1924

      Rettungsmannschaft Staatsbergbau Breza   1935

           Rettungsmannschaft Kakanj, Bosnien   1935


        Grubenwehr Bergwerk Zenica, Bosnien   1936

  Grubenwehr des Staatlichen Kohlenbergwerks Kakanj


 

 

 

                                                               Bulgarien

            Staatliches Steinkohlenbergwerk Pernik

                             Grubenwehrtrupp  1937

             Steinkohlengrube Pernik Bergparade 1938

        Aufmarsch der Grubenwehr mit Dräger-Geräten


Grube Pernik Grubenwehr mit Dräger-Modell 160A  1940

          Grubenwehr Pernik in Asbestanzügen  1940


             Künstliche Beatmung mit den Pullmotor

                          Grubenwehr Pernik   1940


 

 

 

                                                                 Ungarn

                                                                         Grubenwehr von Salgotarjan   1938

 

 

 

                                                                Österreich

                                  Grubenwehrleute aus dem Ausseer Salzbergbau mit Dräger-Gasschutzgeräten    1938

                  Rettungsübung Scheibenstollen im  

                           Ausseer Salzbergwerk   1938                   

             Österreichisch-Alpine-Montangesellschaft

 Braunkohlengrube Fohnsdorf in der Steiermark   1938


 

 

 

                                                                   Türkei

Grubenwehr der Zentral-Rettungsstation des Bergbau-

                          Gebietes Zonguldak   1938

             Geräteraum mit 18 Dräger-Bergbaugeräten

                                    Modell 160A     1938