Es war bekannt das alte Bergleute Mundtücher oder Schwämme vor Mund und Nase gebunden haben, um sich gegen Staub und Gase zu schützen. Sie tränkten diese
Hilfsmittel mit Natronkalk oder Essig was die Einatemluft wenigstens teilweise von schädlichen Gasen ( Kohlendioxyd ) befreite.
Am 1. August 1774 hatte das Universalgenie Joseph Priestley den Sauerstoff entdeckt.
Der Apotheker Scheele entdeckte vor Joseph Priestley den Sauerstoff. Er nannte diese Luftart " Feuerluft "
Scheele's mobile Sauerstoff-Erzeugungsanlage
Respirationsapparate
Das der Ingen-Houszsche Atmungsapparat in Bezug auf das damals noch neue Atemmedium Sauerstoff als originell anzusehen war, nicht aber hinsichtlich des Atemprinzipes in
einem geschlossenen Atmungszirkulationsraum, dass andererseits in der Folge bis zu Humboldt die Sauerstoffanwendung nicht allzu häufig in Aufnahme kam, zeigen die
Respirationsapparate von Stephen Hales ( 1727 ) Pilatre de Rozier-de i'Aulnaye ( 1785/86 ) Robert Menzies ( 1790 ) Girtanner, Voigt ( 1795 ) und Alexander von Humboldt ( 1795 -
1799 ) die mit einer einzigen Ausnahme ( Voigt ) alle atmosphärische Luft zur Veratmung benutzten.
Hales' nasser Respirationsapparat 1727
A.v. Humboldts- Atem-Halbmaske für böse Grubenwetter 1795. Er verwendete als Erster einen luftdichten Beutel als Atemgasvorratsbehälter. Dräger-Hefte
Robert Menzies Atemapparat von 1799 Dräger-Hefte
Friedrich von Driebergs lungenautomatischer Frischluft-Respirator "Triton"mit luftgespeister Lampe 1808 bis 1811
Haubenmaske aus Ziegenleder mit vorgebautem Atembeutel für Luftzuführung aus einer Pressluftflasche 1830
Gasschutzgeräte
Die Atmungsgeräte: Zum Vorgehen und Arbeiten in unatembaren Wetter dienen Atmungsgeräte. Man teilt sie ein in Schlauchgeräte und freitragbare
Sauerstoff-Gasschutzgeräte.
Die ersten Anregungen für ein bergmännisches Rettungswesen hatte der Naturforscher Friedrich Alexander von Humboldt ca.1790 während seiner Tätigkeit als
preußischer Oberbergmeister im Fichtelgebirge gegeben, indem er ein Rettungsgerät schuf und vorschlug, in jedem Bergbaubezirk solche Geräte bereitzuhalten. Das Gerät setzte sich aus einer Maske,
einem mit Atemventilen versehenen Respirationsrohr und einem Luftschlauch zusammen, der entweder bis in frische Wetter geführt oder an einem Luftbeutel angeschlossen werden konnte.Sein
Fassungsvermögen war nicht gross und so liess v. Humboldt noch im selben Jahr einen Roll-Druckgasvorratsbehälter ( auf Schienen ) bauen. In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts war man im Wesentlichen noch auf die Verwendung von Schlauchgeräten angewiesen. Die für ein im Bergbau allgemein brauchbaren Gasschutzgeräte erforderliche Unabhängigkeit von äußerer
Luftzufuhr ist nur mit einem Kreislaufgerät zu erzielen. Den ersten Vorschlag dazu machte 1853 der deutsche Physiologe Professor Schwann.(Bild) mit seinem " Atemschutzgerät
Schwann " Dieses Atemschutzgerät stellte das erste frei tragbare Gasschutzgerät mit Luftgeneration dar. Blieb aber ein Entwurf.
Dr. Theodor Schwann. ( Geb.1810 in Neuß, gest.1882 in Köln ) Professor an der Universität Lüttich, Konstrukteur des ersten freitragbaren Sauerstoffschutzgerätes 1853
Theodor Schwanns erst Konstruktion mit stehenden Sauerstoffbehälter. Rechts und links die beiden Sauerstoffzylinder, hinten der Luftregenerator, vorn unten das Druckreduzierventil, vorn oben das Manometer mit fühlbaren Zeigerknöpfen. 1852/54 Dräger-Hefte
Schwannscher Respirations-Apparat I. von
1853. Dieser Apparat konnte über 3 Stunden beatmet werden bei einem Sauerstoffanfangsdruck von 4 Atü. Der Apparat wog 24 kg. Um das Gewicht herabzusetzen verwendete man später Stahl statt
Kupfer für die Flaschen.
Dräger-Hefte
Schwannscher Respirations-Apparat II von 1878 Dräger-Hefte
1850 baute der französische Mineningenieur A. Boisses einen Atemapparat mit Druckluftbehälter. Er besass einen Kompressionszylinder aus Kupfer der einen Anfangsdruck von 15 bis 16 at hatte.
A. Boisses Atemapparat 1850 Dräger-Hefte
Martonys Kompressionsluft-Rettungsapparat mit einer Luftdruckflasche aus Schmiedeeisen um 1850
A.Galiberts Ziegenlederschlauch-Luftbehälter 1864/65
A.Galiberts Luftvorratssack aus luftdichter Leinwand, ca 200 Liter, zur Mitspeisung einer Grubenlampe 1876
Weitere Saug-Schlauchapparate fanden Verwendung von den Herstellern: Pilatre de Rozier, Apparate von Brasse ( Deutz ), Loeb ( Köln ), und Von Bremen ( Kiel )
Rauchmaske Firma L. von Bremen aus Kiel
Druckschlauchapparate: Von weit grösserer Bedeutung als die Saug-Schlauchapparate wurden Druckschlauchgeräte. Sie führten dem Bergmann frische Luft mit Hilfe einer besonderen Luftpumpe zu.
Bereits zu Anfang 1870 hat die Westfälische Berggewerkschaftskasse die den Tauchgeräten nachgebildeten Gastauchgeräte von Rouquayrol-Denayrouze, die ersten Druckschlauchgeräte, angeschafft, die in mehreren Fällen von den Zechen des rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirkes bei Abdämmungsarbeiten aus Anlass von Grubenbränden benutzt worden sind. Dieses Gerät war das einzige das bis Mitte der 90er Jahre im Bergbau in Anwendung gestanden hat. Nach diesem Zeitpunkt erschienen die deutschen Druckschlauchgeräte.
Hochdruckapparat nach Rouquayrol-Denayrouze zur Beatmung und Beleuchtung bei Gastauchen 1872 Dräger-Hefte
Im folgte der Deutsche Schulz , dessen Gerät auf Ausstellungen 1876 und 1878 gezeigt wurden. In den Jahren 1883 und 1885 wurden im deutschen Bergbau Versuche mit
einem von dem englischen Marineingenieur Fleuss 1879 erprobten Kreislaufgerät gemacht. Dieses Gerät war praktisch das erste brauchbare Regenerationsgerät. Die Konstruktion von frei tragbaren
Systemen wurde erst durch die Stahlzylinderfabrikation möglich, die sich in Deutschland ab 1887 durch die Firmen Mannesmann und Krupp international bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts
entwickelte. Durch die Stahlzylinder war die Möglichkeit geschaffen, grosse Mengen an hochverdichtetem Sauerstoff zu speichern. Kurz vor der Jahrhundertwende gelang die Sauerstoffgewinnung aus
flüssiger Luft. Erst der 1894/95 in Österreich nach schweren Unglücken in dem Ostrau-Karviner Revier ( der 235 Menschenopfer forderte ) von Bergwerksdirektor Ritter von
Walcher-Uysdal gemeinsam mit dem Mediziner Professor Gärtner und dem Ingenieur Benda bei dem Streben nach einem Selbstretter geschaffene, "es benutze als erstes bergmännisches Rettungsgerät ein
Druckreduzierventiel, diese Konstruktion stammte vom Wiener Branddirektor Müller" Pneumatophor Walcher-Gaertner brachte die Entwicklung in Fluß. Diese Konstruktion beruhte
auf dem Prinzip der Vorläufergeräte " Selbstretter J. Hutchinson 1849" aus England. Der Generaldirektor der Hibernia, Bergrat Behrens führte dieses Gerät 1896 auf der Zeche
Shamrock ein.
Original Fluess 1880, Seaham Colliery
Dräger-Heft
Pneumatophor Walcher-Gärtner 1895
Bild:
Selbstretter Mayer-Pilar 1897
Dieser Selbstretter mit einem Druckreduzierventil wurde 1897 von Bergrat Johann Mayer und Bergingenieur Johann
Pilar entwickelt und von der Firma O.Neupert in Wien hergestellt.
Gleichzeitig kam der " Pneumatogen " auf den Markt. Nach der chemischen Entdeckung des Oxylith durch Prof. Jaubert ( Frankreich ) ,
entwickelte Prof. Dr. Bamberger und Prof. Dr. Böck in Wien das erste chemisch arbeitende Sauerstoff-Schutzgerät.
Als Weiterentwicklung des Pneumatophors Walcher - Gaertner, der als Selbstretter entwickelt wurde, wurde der Pneumatophor Typ Shamrock 1897/1898
vertrieben. Dieser wurde vom Bergwerksdirektor Georg Albrecht Meyer aus Herne als Arbeitsapparat umgebaut und erheblich verbessert. Beide Geräte ( Mayer-Pilar und Shamrock 1897
) waren eingeschränkt nutzbar, da die Pendelluft die Gefahr einer Kohlendioxidvergiftung bargen.
Dräger-Heft
Pneumatophor-Gerät Bauart Shamrock nach G. A. Meyer
Selbstretter Bouchez - Delaville le Roulx 1880
aus Belgien. Diese Selbstretter waren in der Praxis nicht anwendbar, stellten
aber den Beginn für die Entwicklung von frei tragbaren Gasschutzgeräten dar.
Im Jahr 1901 begann der Verkauf des Injektionsgerätes " Rettungsapparat Giersberg Modell 1901 " das die Firma Draeger nach Anregung des
Branddirektors der Berliner Feuerwehr Erich Giersberg baute. Dieser war eine Weiterentwicklung des Rettungsapparates Giersberg 1899
Im Jahr 1901 konstruierte Dr. Löcker ein Reservoirgerät
Ebenso 1904 Ingenieur Wanz. Diese Geräte fanden keinen Absatz, da sich die Verbesserungen an den Kreislaufgeräten durchgesetzt hatten.
1902 beendete Draeger die Zusammenarbeit mit Erich Giersberg. Noch im selben Jahr brachte Giersberg sein " Rettungsapparat Giersberg 1902 " mit der
Firma " Sauerstofffabrik Berlin " heraus.
Rettungsgerät Bauart Giersberg 1902
Im Jahr 1905 fusionierte die Sauerstofffabrik Berlin mit der Gelsenkirchener Maschinenfabrik AG Westfalen. Die gemeinsam entwickelten Geräte erhielten die
Bezeichnung " Westfalia ". Die Firma Westfalia entwickelte sich zu einem grossen Konkurrenten der Draeger-Werke
Unter Weiterentwicklung des Gasschutzgerätes Shamrock 1897/1898 brachte der Bergwerksdirektor Georg Albrecht Meyer das neue Mundatmungsgerät Type
Shamrock 1902/03 auf den Markt. Dieses Gerät bewährte sich beim Grubenunglück in Courrieres ( Frankreich )
Bergwerksdirektor Dr.-Ing. G.A. Meyer
Neben diesen Herren hat sich der Mitbegründer des Drägerwerkes, Bernhard Dräger, der 1903 eigene Geräte mit einer Alkalipatrone herausbrachte, um die Entwicklung der Gasschutzgeräte verdient gemacht. Im Jahr 1903 brachte Draeger das erste selbstgebaute Injektorgerät " Draeger Modell 1903 " heraus. Kurz danach kam die Weiterentwicklung " Draeger Modell 1904/09 " auf den Markt. Dieses Gerät gehörte zu den weltweit ersten Rettungsgeräten die eine Kalipatrone mitführten.
Rettungslager mit Sauerstoff-Atmungsgeräten Dräger-Modell 1903 Zeche Hibernia
Dräger Modell 1904/09 Dräger-Heft
Die Sauerstoff-Atmungsgeräte wurden mit oder ohne Saugdüse hergestellt. Erstere nennt man Saugdüsen oder Injektorgeräte, Modell 1904/09 und 1910/11. In den
Saugdüsengeräten wird der Luftumlauf durch einen Injektor angetrieben. Bei den Lungenkraftgeräten, Geräte ohne Saug und Druckdüse, muss diese Arbeit von der Lunge des Geräteträgers geleistet
werden, und dieses sind, Selbstretter Dräger-Tübben, das HSS Gerät ( Heeres-Sauerstoff-Schutz ), SS-Geräte ( Sauerstoff-Schutz ), Modell 1919 für 1, 2 und 3 stündige Arbeit.
1904. Das erste chemisch arbeitende Sauerstoffschutzgerät " Pneumatogen "wurde von Professor Dr. Bamberger und
Professor Dr. Böck in Wien gebaut.
Vor 1904 galten für den Gebrauch freitragender Gasschutzgeräte folgende Werte.
1. Die Luftmenge soll 20 Liter gross sein
2. Der Kolensäuregehalt der Atemluft ist bis zu 3 % zulässig
3. Die Kolensäuremenge die in 2 Stunden Arbeit ausgeatmet wird beträgt 54,4 Liter
Bernhard Dräger führte im Jahr 1904 auf der Grube Camphausen im Saarland Versuche mit Gasschutzgeräten der Baureihe 1904 durch und kam zu folgendem Ergebnis.
1. Die Luftmenge soll 50 Liter bis 60 Liter in der Minute gross sein
2. Ein Kohlensäuregehalt von 3% ist unzulässig und wurde auf 0,3 % gesenkt.
3. Die Kohlensäuremenge die in 2 Stunden ausgeatmet wird beträgt mindestens 94 Liter.
Diese Versuche waren für die Weiterentwicklung der Gasschutzgeräte von grösster Bedeutung und erklärte
weshalb alle früheren Rettungsapparate nicht genügend leistungsfähig waren.
Gasschutzgerät Aerolith Modell 1906. Konstrukteur Bergingenieur O. Sueß
Dieses Gerät verwendete flüssige Luft. CO² wurde mit der Ausatemluft durch ein Rückschlagventil ausgespült. Eine Regeneration war nicht nötig. Trotz vieler Vorteile konnte sich der Aerolith nicht
durchsetzen, da er eine Luftverflüssigungsanlage benötigte um Einsatzbereit zu sein.
Im Jahr 1907 stellte Henry Albert Fleuß sein Gasschutzgerät mit Lungenantrieb Fleuß-Davis-Modell 1907 (Proto ) vor.
Dräger-Heft
Lungenautomatische Weg-Gerät von W.E. Garforth 1907 Dräger-Hefte
Saugdüsengerät "Westfalia 1908" Dräger-Heft
Im Jahr 1910 stellte die Firma Draeger das "Halbstundengerät Draeger Modell 1910" vor.
Während die vor dem ersten Weltkrieg für den Bergbau hergestellten deutschen Sauerstoff-Kreislaufgeräte sämtlich einen Injektor hatten, um die damals noch gebräuchliche Helmatmung zu ermöglichen, wurden kurz vor und während des Krieges gebaute Kleingeräte als Lungenkraftgeräte ausgeführt, bei denen der Luftumlauf durch die Atmung des Geräteträgers in Gang gehalten wird.
Dräger-Gerät, Bauart 1910/1911 Dräger-Heft
Dräger-Modell 1910/1911
Auswechseln einer verbrauchten Alkalipatrone im
Rauch. Injektorgerät 1910/1911
Dräger Maskenhelm von 1914 für das Gerät Modell 1910/11
Dräger Helmkappe für Mundatmung 1914
Ledergekapseltes Sauerstoff-Gasschutzgerät Modell Westfalia 1912
Modell SS ( Sauerstoff-Schutz ) mit Mundatmung und mit Rauchmaske 1919 Dräger-Hefte
Gasschutzgerät Aerolith Modell 1906.
Konstrukteur Bergingenieur O. Sueß
Dieses Gerät verwendete flüssige Luft. CO² wurde mit der Ausatemluft durch ein Rückschlagventil ausgespült. Eine Regeneration war nicht nötig. Trotz vieler Vorteile konnte sich der Aerolith nicht
durchsetzen, da er eine Luftverflüssigungsanlage benötigte um Einsatzbereit zu sein.
Nach dem ersten Weltkrieg versuchte Dräger einen neuen Weg zu finden um das alte Aerolith vom Bergingenieur Sueß zu verbessern und dem Bergbau zuzuführen. 1919 stellte er dieses Gerät der Öffentlichkeit vor.
Draegerolith für flüssigen Sauerstoff 1919 Dräger-Hefte
Saugdüsengerät Dräger 1904/21 Dräher-Hefte
Saugdüsen-Gerät Westfalia mit neuer Patrone Dräger-Hefte
1921 stellte man sich die Frage. Soll die Sauerstoffzufuhr gleichmässig strömen, unterstützt durch die Nachhilfe mit der Hand, oder soll sie durch den Lungenbedarf automatisch geregelt geschehen. Das erste dieser Geräte war das Lungenkraft-Dosierungs-Gerät Dräger Modell 1921
Lungenkraft-Dosierungs-Gerät Dräger Modell 1921 Dräger-Heft
Dieses erste Lungenkraft-Dosierte -Gerät ist auf Grund der Erfahrungen mit dem kleineren Kriegsgerät, Selbstretter HSS-Gerät zu einem leistungsfähigen Zweistunden-Gerät entwickelt worden.
Am 4. und 18. Oktober 1924 wurde auf der Zeche Engelsburg eine Versuchsübung mit dem neuen lungenautomatischen Dräger-Bergbau-Gerät Modell 1923
durchgeführt.
Dräger-Zweistunden Bergbau-Gerät Modell 1923
Gasschutzgerät Dräger-Modell 1924. Dieses Bergbaugerät arbeitet mit konstanter Sauerstoffdosierung und mit einer Sauerstoff-Zusatzdosierung von Hand. Der Fülldruck der Leichtstahl-Sauerstoffflasche betrug 150 atü, das entsprach 300 Liter Sauerstoff es konnte so für zwei Stunden Atemluft bereitstellen. Ich erinnere daran, dass die ersten Sauerstoffflaschen einen Fülldruck von 30 atü ermöglichten. Dieses Modell war die grösste Ingenieurtat von Bernhard Dräger. Alle weiteren Gasschutzgeräte, auch das spätere Modell 160 A, beruhten auf diese Grundkonstruktion.
Gasschutzgerät Dräger Modell 1924 mit Maske Dräger-Hefte
Meister-Rettungstrupp Rheinelbe bei dem schweren Grubenunglück auf Minister-Stein mit Dräger-Modell 1924
Bernhard Dräger baute dieses Gerät, Modell 1924 in kürzester Zeit. Seine Vorläufer waren die Versuchsgeräte, Modell 1919, Modell 1920, Modell 21, Modell 1922 und Modell 1923 die nie in den Handel kamen.
Dieses neue 2 Stundengerät hatte erweiterte Luftwege. Der erste Einsatz des Gerätes für schwersten Ernstfall geschah am 11. Februar 1925 auf der Schachtanlage Minister-Stein. Bernhard Dräger baute dieses Gerät mit nur konstanter Sauerstoffdosierung von 2,1 l/min und als zweiten Typ mit konstanter Dosierung plus lungenautomatischer Sauerstoffzusatzdosierung.
Lungenkraft Versuchsgerät, Unterdruck Modell 1919
Rein Lungenautomatisches Versuchsgerät Modell 1920 Überdruckgerät
Lungenkraft Versuchsgerät Modell 1921 Überdruck
Versuchsgerät Dräger-Modell 1922
Lungenautomatisches Bergbau-Gerät Audos 1924
Unter lungenautomatischer Dosierung ist folgendes zu verstehen. Der Träger eines Sauerstoff-Gasschutzgerätes wird in Ruhe, bei leichter, mittlerer oder schwerster Arbeit automatisch mit der Sauerstoffmenge versorgt, die entsprechend seiner jeweiligen Arbeitsleistung nötig ist oder dem jeweiligen Füllungsbedürfnis seiner Lunge entspricht. Die lungenautomatische Sauerstoffdosierung erspart es dem Geräteträger nach Öffnen des Verschlussventils am Sauerstoffzylinder seines Gerätes sich durch Handbetätigung an einem Hilfsventil eine zusätzliche Sauerstoffmenge zu verschaffen. Durch die Kombination, konstante Sauerstoffdosierung von 1,5 l/min und lungenautomatische Sauerstoff-Zusatzdosierung wird eine Sauerstoffersparnis herbeigeführt die die Gebrauchszeit des Gerätes von 2 Stunden auf 3 Stunden erhöht. Rettungstechnisch ergibt sich eine wichtige Sicherheitsreserve an Sauerstoff.
Sauerstoff-Gasschutzgeräte in denen die Steuereinrichtung der lungenautomatischen Dosierung zu den Bewegungen des Atembeutels in Beziehung treten. Steuereinrichtung innerhalb des Atembeutels.
1916 Gibbs-Gerät USA
1917 Paul-Gerät USA
1919 Audos-Gerät Prof. Dr. von der Heide Deutschland
1923 Dräger-Gerät Dr. Ing. Bernhard Dräger Deutschland
1924 Mc Caa-Gerät USA
1924 Dräger-Gerät Dr. Ing. Bernhard Dräger Deutschland
1925 Audos-Gerät Entwurf nach C. von Hoff Deutschland Auer-Gesellschaft
1927 Audos-Gerät Auer-Gesellschaft Deutschland
1931 Dräger-Gerät Dräger Deutschland
Sauerstoff-Gasschutzgeräte deren lungenautomatische Steuereinrichtung ausserhalb des Atembeutels liegen.
1921 Frenzy-Gerät Frankreich
1934 Dräger-Gerät Dr. Heinrich Dräger Deutschland
Mit dem Auswechseln alter Injektorgeräte gegen Lungenkraftgeräte der Bauart Dräger-Modell 1924 strömten mehr als 2000 technisch überholte Gasschutzausrüstungen auf den Müll. Ca 4000 Stahlzylinder wurden verschrottet.
Dräger-Klein-Gasschutzgerät Modell 130
Dräger-Versuchsmodell KG 130 vor der Erprobungsbefahrung auf der Grube Peißenberg/Oberbayern 1933 Dräger-Hefte
1933 wurde von den Drägerwerken ein neues 2 Stunden Gasschutzgerät angekündigt, Modell 140 ( Seitenschlauchtyp) und Modell 150 ( Rückenschlauchtyp). Die im Gebrauch befindlichen Bergbaugeräte Modell 1924 wurden als überholt betrachtet. Dieses angekündigte Modell kam nie in die Fertigung.
Befahrung und Protokollierung der Erprobungsversuche des Dräger-Modell 140 auf der Zeche Rhein-Elbe Dräger-Hefte
Gasschutzgerät Modell 160: Das Drägerwerk hat 1934 ein gekapseltes Bergbau-Gasschutzgerät als Seitenschlauchtyp für 2 stündiger Gebrauchsdauer entwickelt. Die Grundlagen des Gerätes 1924 wurden beibehalten. Als Verbesserung seien die vollständige Kapselung, das lungenautomatische Zusatzventil, die Warnhupe ( übernommen von KG-Modell 130 ) und die Tragevorrichtung genannt. Die Sauerstoffversorgung ist in dreifacher Weise gesichert. Das Gerät gab es in zwei Ausführungen, mit konstanter Dosierung und mit Lungenautomat.
Die Verbesserungen waren: 1. die konstante Dosierung
2. das lungenautomatische Zusatzventil
3. das Handzusatzventil ( Druckknopfbetätigung )
Grubenwehr mit Dräger- Bergbaugerät Modell 160 Dräger-Hefte
Zweistunden-Naszogen- Gastauchgerät der Firma Inhabad um 1935
Dräger Sauerstoffschutzgerät Modell 210 aus dem Jahr 1936 ist ein vollständig gekapseltes, rückentragbares Kreislaufgerät für einstündige Arbeit in unatembaren Gasen. Die Anordnung der Hauptbestandteile lehnt sich an die Bauart des bewährten Bergbaugerätes Modell 1924.Das Modell 210 wurde für die Brandwache unter Tage eingesetzt.
Dräger Sauerstoffschutzgerät Modell 210 Dräger Hefte
Versuchs-Bergbaugerät Modell 160 B mit einer 2 Liter Leichtstahlflasche, konstanter Dosierung von 2,1 l/min und einem Gewicht von 17,85 kg.
Das Bergbau Modell 181 war beschickt mit einer 1,5 Liter Sauerstoffflasche und eine Kalipatrone mit Kühlmittel. Als Kühlmittel fand ein dreiteiliger Filz, der durch Eintauchen in Wasser durchnässt war, Verwendung
Links Bergbaugerät Modell 160 B Rechts Bergversuchsgerät Modell 181 Dräger-Hefte
Im Jahr 1947 wurde das neuen Bergbaugerät "Dräger 400" im Übungshaus, zunächst unbefriedigend, geprüft. Nochmals verbessert wurde dieses Gerät am 12. September 1948 unter schwierigen Bedingungen auf der Schachtanlage Constantin 6/7 in Bochum erprobt und am 19. Oktober 1948 auf der Essener-Bergbauausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Zulassung dieses Gerätes " Dräger 400 am 17.Mai. 1949 Weitere technische Verbesserungen zur Erhöhung der Sicherheit, wie geänderte Anordnung oder zusätzliche Befestigung einzelner Teile führten am 28.6.1949 zur Zulassung unter der Bezeichnung " Dräger Bergbau-Gerät Modell BG 170/400 "
Das Dräger-Bergbaugerät Modell BG 170/400 ist ein freitragbares Sauerstoff-Schutzgerät mit Regeneration der Ausatemluft. Die rein lungenautomatische Sauerstoffgabe entspricht dem tatsächlichen Bedarf des Geräteträgers. Im Gegensatz zu den bisher gebräuchlichen Sauerstoffschutzgeräten BG 1924 und BG 160A hat das Modell 170/400 keine konstante Dosierung. Das neue Bergbaugerät hat infolge seiner rein lungenautomatischen Dosierung und infolge des von 300 Liter auf 400 Liter erhöhten Sauerstoffvorrates eine Gebrauchsdauer in völliger Ruhe von bis zu 18 Stunden, bei Verrichtung von Arbeiten eine Gebrauchsdauer von 5 bis 7 Stunden. Diese Gerät benötigte 4 Jahre Forschungs und Konstruktionsarbeit. Im Laufe dieser Jahre entstanden 15 verschiedene Versuchs-Gerätemodelle.
Dräger-Bergbaugerät BG 170/400 für lange Gebrauchsdauer Dräger-Hefte
Die Auergesellschaft konnte sich, aufgrund der Kriegseinwirkung, erst 1949 wieder am Markt beteiligen. Mit dem Sauerstoffschutzgerät MR 54/400 gelang 1954 eine Konstruktion die den Anforderungen des Deutschen Ausschusses entsprach.
Das Bergbau-Gerät Modell 172 arbeitete nach dem Prinzip des Bergbaugerätes Modell 160A. Neuartig war der Flaschenanschluss. Bisher musste die Überwurfmutter des Sauerstoffverteilers mit einem Schlüssel fest angezogen werden, jetzt schraubt der Gerätewart die mit einem Griffring versehene Mutter mit der Hand an das Flaschenventil. Weiter wurde das Warnsignal von Ausatemweg in den Einatemweg verlegt. Zulassung 1956
Dräger-Sauerstoff-Schutzgerät für den Bergbau Modell BG 172 Dräger-Hefte
Das Sauerstoffschutzgerät BG-174 ist ein rückentragbares Gerät in halboffener Bauweise. Es löste die Geräte der Baureihe Dräger-Modell BG-170/400 und Modell BG 172 ab. Zulassung 1966
Dräger-Sauerstoff-Schutzgerät für den Bergbau Modell BG 174
Das Kreislauf-Atemschutzgerät BG 4 ist ein Regenerationsgerät mit Reinsauerstoffversorgung in Überdruckausführung. Der geringe Überdruck im gesamten Atemkreislauf verhindert das Eindringen von Schadstoffen aus der Umgebungsluft. Die Atemluft zirkuliert in einem geschlossenen Atemkreislauf. Der CO² Absorber bindet das in der Ausatemluft enthaltene Kohlendioxyd. Die Atemluft wird aus der Sauerstoffflasche mit Sauerstoff angereichert. Zulassung 2008
Seit Einführung der Sauerstoffrettungsgeräte mit verdichtetem Sauerstoff war man bemüht einen hohen Sauerstoffdruck zu verwenden weil davon die Benutzungsdauer des
Gerätes abhängig war. In den Jahren 1895 bis 1899 erfolgte die Umfüllung der Geräteflaschen aus Sauerstoffvorratsflaschen indem die kleinen Stahlflaschen an die 10 l bis 40 l fassenden grossen
Vorratsflaschen angeschlossen wurden. Durch einfaches Überströmen fand der Druckausgleich statt. Der Druck konnte an einem an der Rohrverbindung befindlichen Druckmesser abgelesen werden. Um das
Füllverfahren zu vereinfachen brachten zwei Firmen den sogenannten Umfüllring oder Umfüllstern auf den Markt. Diese Einrichtung bestand aus 6 bis 8 im Kreis angeordneten Stahlzylindern die um
eine Zentrale Säule gruppiert waren. Die Rohrsäule trug den Druckmesser und den Anschlussstern für die Vorratsflaschen sowie das Verbindungsrohr zum auffüllenden Zylinder. Um dem
Sauerstoffverlust zu verringern war der Füllanschluss mit einem Absperrventil versehen. Nach Anschluss der kleinen Flaschen konnten der Reihe nach die grossen Flaschen aufsteigend geöffnet und
geschlossen werden bis der Höchstdruck erreicht wurde.
Auf einigen Schachtanlagen wurde eine hydraulische Sauerstoffumfüllvorrichtung nach Art der Kesseldruckpumpen verwendet. Durch ein besonderes Flaschenventil wurde
Wasser in die Flaschen gepumpt und der Vorratssauerstoff immer unter gleichem Druck gehalten. Aufmerksam musste das Steigen des Wassers im Zylinder verfolgt werden damit nicht der Rest Sauerstoff
herausgedrückt wurde, also kein Wasser in die Füllzylinder gelangte. Als jedoch Strahldüsengeräte heraus kamen und die Flaschen der Geräte von 0,6 Liter Inhalt auf 2 Liter Inhalt vergrössert und
der Druck von 100 at auf 150 at erhöht werden musste, war die richtige Füllung schwieriger. 1902 brachte die Industrie Handumfüllpumpen auf den Markt wodurch der vorgeschriebene Druck gut
erreicht wurde. Ca 1911 brachten die Draegerwerke eine elektrische Umfüllpumpe heraus. Die Bergschule Bochum kaufte diese und war bis 1936 dort in Betrieb.